Systemische Beratung
Systemik und Systemische Beratung – was ist das?
Systeme und Subsysteme dienen zur Orientierung wie auf einer Landkarte, damit ein Weg gefunden werden kann. Der Begriff „System“ ist konstruiert, damit in der Systematischen Beratung der Beratungsprozess durch eine „systemische Brille“ angeschaut werden kann. Die Welt durch die Systembrille anzuschauen, bedeutet Zusammenhänge nachzuvollziehen dabei ein tieferes Verständnis über Dynamiken wie Konflikte, Familienereignisse und Emotionen zu erlangen. Das unterstützt uns Menschen dabei Entscheidungen zu treffen, Ideen zu entwickeln und erfolgreich ins Handeln zu kommen. Soziale Systeme haben Merkmale und Eigenschaften. Wenn es eine Veränderung in einem Teil des Systems, gibt hat dies Auswirkungen auf alle Elemente im System, da diese miteinander verbunden sind.
Familiensystem
Zum Beispiel können in einem Familiensystem innere und äußere Einflüsse, Entscheidungen und bestimmte Umstände das Familiensystem auf verschiedene Weise beeinflussen. In Familiensystemen gibt es Ressourcen, Geheimnisse und Geschichten. Sich mit der eigenen Biographie auseinanderzusetzen bedeutet auch im Familiensystem zu schauen. Bei Curanda liegt der Fokus auf die Stärkung der Ressourcen und dabei ein transformatives Selbst- und Resilienzverständnis zu entwickeln.
Interdisziplinäres Denken
Die Idee von Systemen zu sprechen erfordert interdisziplinäres Denken. Wenn wir Geschichte, Sozialwissenschaften und Psychologie zusammen denken, dann werden diverse Perspektiven ermöglicht. Dabei können Macken, Sackgassen und in sich gefangene Mechanismen aufgebrochen werden. Interdisziplinär bedeutet „fächerübergreifend zu arbeiten“ sich gegenseitig zu inspirieren und etwas neues entstehen zu lassen und Abbiegungen ausprobieren.
Mein Ansatz der diversitätsbewussten Arbeit ist es, Systeme und Strukturen von Diskriminierung zu beleuchten und interdisziplinär zu arbeiten. Koloniale Kontinuitäten, die weiße Vorrherschaft aufrecht erhalten, können de-mechanisiert werden, wenn verschiedene Systeme die Menschen und Generationen geprägt haben.
Systemische Haltung – was ist das?
Die systemische Prozess-Navigation bei Curanda ist von Systemischer Haltung geprägt. Dabei wird beachtet, dass Wirklichkeiten von Menschen konstruiert sind und Sinn ergeben. Das Wissen um diese Konstruktionen sind für die Konstrukteur*innen erklärbar, für Außenstehende nicht unbedingt. „Du verstehst mich nicht!“
Kennst du, dass wenn du ein Ordnungssystem zum Beispiel in der Küche hast und dann kommt eine Person, die die Küche mitbenutzt und dieses Ordnungssystem durcheinander gerät? In deiner eigenen Küche kennst Du dich am besten aus. Übertragen auf die Systemische Beratung steht dein Erfahrungswissen im Vordergrund und wird voll und ganz mit einbezogen und respektiert!
Die Systemische Haltung bei Curanda beinhaltet:
- Offenheit und Respekt
- Unwissenheit und Neugier
- Partizipation und Teilhabe
- Transparenz
- Akzeptanz
- Kreativität
Perspektivwechel:
Wir schauen auf den Menschen, auf das Individuum, das gleichzeitig in einem System agiert. Die Umsetzung von Projekten, Zubereitung einer Mahlzeit, eine Maschine benötigen mehrere Teile und Aspekte, damit es funktioniert. Alles steht miteinander in Verbindung. Damit wir das Gesamtsystem der Verwurzelung verstehen, können wir zum Beispiel auf die Generationen einer Familie als ein Familiensystem und eine Gesellschaft blicken. Dabei werden Themen wie zum Beispiel eine Pandemie, Inflation oder Krieg mitgedacht.
Ressourcenorientiert & transgenerational
Der Fokus ist bei Curanda immer ressourcenorientiert. Sich mit den eigenen Ressourcen auseinanderzusetzen bedeutet auch im Familiensystem zu schauen und diese ins Bewusstsein zu rufen. Was hat meine Großmutter erlebt oder meine Urgroßmutter. Wie ist diese durch Krisen gegangen und wo ist Resilienz im Familiensystem gespeichert? Was wurde durch die Generationen davor an Lebenserfahrung weitergegeben?
Was gibt es spannendes zu entdecken auf der inneren Reise in die Systeme der Familiengeheimnisse einzutauchen?
Was hat das mit Gender zu tun? Welche Geschlechterverhältnisse haben das Familiensystem geprägt? Welches Geschlecht hatte welche Rechte und wie haben sich patriarchalen Strukturen auf den Umgang und die Erziehung ausgeweitet? Es geht um das sichtbar werden von Zusammenhängen!
Ich biete Beratungssitzungen auch für Personen, die weiblich sozialisiert sind an, mit dem besonderen Fokus, die Geschichte von Dir als “Frau” zu entschlüsseln. Dazu lege ich einen besonderen Wert auf die Aufarbeitung von Gewaltformen und die kreative Umwandlungen dieser in selbstermächtigende Prozesse.
Autor*innen die mich dazu inspirieren sind:
Bell Hooks, Audre Lorde, Bárbara Santos, Soe Monk Kidd, Yaa Gyasi, Virginia Satir und viele mehr u.a. aus dem Kanon der Literatur zur Beratung, Coaching und Supervision
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